Der Weg zum Umweltsiegel
Wir haben uns in den letzten Jahren das Ziel gesetzt das österreichische Umweltzeichen zu bekommen.
Der Weg dahin war aber nicht immer einfach. Vieles im Betrieb musste umorganisiert werden. Angefangen von einem überarbeiteten Mülltrenn-System, über ein neues Reinigungskonzept bis hin zum Einkauf, welcher in einem Gastbetrieb nicht immer ganz einfach ist, hatten wir viel zu tun.
Natürlich mussten auch unsere Mitarbeiter für unser nachhaltiges Projekt begeistert werden, denn sie sind ein wichtiger Baustein unseres Hauses - ohne den guten Zusammenhalt geht gar nichts!
Einige unserer wichtigsten Punkte haben wir hier für euch beschrieben:
- Nachhaltige Energien
- Umweltschonende Reinigung
- Förderung der Biodiversität
- Regionale Lebensmittel
- Wertstofftrennung
- Quell-Wasser vom Hausberg
- Natürliches Bauen
Nachhaltige Energien
Jahr für Jahr haben wir eine Geldsumme in Höhe eines Mittelklasse-Autos für Öl ausgegeben, nur um diesen eigentlich höchstwertigen Grundstoff vieler Dinge durch den Kamin zu heizen. Bereits 2008 haben wir beschlossen, das zu ändern. Seitdem bringen wir minderwertiges Holz aus unserer kleinen Forstwirtschaft auf die Holzlagerplätze rund um unsern Hof. 2 mal pro Jahr wird es in kleine Holzstücke, sogenannte Hackschnitzel, zerkleinert, nachgetrocknet und vollautomatisch im Hackgutkessel in wohlige Wärme umgewandelt. Es wird fast genau die CO2 Menge freigesetzt, die er im Laufe seines Lebens gebunden hat. Im Wald ist jetzt wieder Platz für einen neuen Baum, der wieder CO2 binden kann!
Zusätzlich unterstützt eine thermische Solaranlage die Warmwasserbereitung vor allem im Sommer. Unser aktuelles Projekt soll aber unseren Stromverbrauch drastisch reduzieren: Im Laufe der nächsten Monate werden insgesamt 467 m2 Solarpanele montiert und bringen fast 100 kW Peak-Leistung.
Holzheizungen sind ja aktuell im Fokus von Diskussionen - zur Recht bei unüberlegtem Umgang mit dem Rohstoff - absolut zu Unrecht, wenn man ein paar Grundsätze beachtet:
- Eine gut gewachsene Fichte oder ein schöner Bergahorn gehörn in den Dachstuhl oder als Tischplatte in die Stube und auf keine Fall in die Heizung. So bleibt das gespeicherte CO2 dauerhaft gebunden.
- In die Heizung kommen schlecht gewachsene oder kranke Bäume und Durchfostungsholz, das den Zukunftsbäumen Platz machen muss.
- Je regionaler desto besser! Holzimporte in einem Waldland wie Österreich sind ein NO-GO! Unsere Maschinen verbrauchen aktuell Diesel und Benzin. Je weniger weit sie fahren müssen, desto besser die CO2 Bilanz!
- Zukäufe ausschließlich bei unseren lokalen Partnern im Pinzgau!
Wenn man diese Grundsätze beherzigt, kann Biomasse ein tragender Energie-Wende-Baustein sein!
Umweltschonende Reinigung
Im Sommer 2022 haben wir uns dazu entschieden die Gästezimmer, von jetzt an, chemiefrei zu reinigen.
Mit der Anschaffung unseres Microdampfreinigers von MediClean Tec haben wir die perfekte Lösung gefunden. Anfangs waren wir sehr skeptisch, doch nach vielen Probedurchgängen können wir uns die Arbeit ohne unseren Dampfer gar nicht mehr vorstellen!
In der Küche geht es natürlich nicht komplett ohne Reinigungsmittel, denn die HACCP Hygiene Leitlinien für Großküchen sind sehr streng. Hier behelfen wir uns mit Reinigern, welche mit probiotischen Bakterien arbeiten. Diese sind natürlich biologisch abbaubar.
text
In unserer hauseigenen Wäscherei verzichten wir komplett auf Weichspüler und chlorhaltige Bleichmittel. Flecken behandeln wir mit der natürlichen Gallseife.
Förderung der Biodiversität
Leider ist es eine Tatsache: Die Tierwelt um uns schrumpft von Jahr zu Jahr! Musste man früher nach 200 km Autobahnfahrt die Windschutzscheibe von den Insekten reinigen, kann man heute hunderte Kilometer fahren, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden.
Wie wir dagegen anzugehen versuchen:
Bei unseren Gartenblumen kaufen wir überwiegend heimische Blütenpflanzen. Einige Feldstücke unserer Landwirtschaft werden sehr spät gemäht und viel weniger gedüngt, sodass sich Blüten gegenüber Gras besser durchsetzen kann. In die Böschung hinter dem Stadel werden lang blühende Sträucher gepflanzt. Damit ist viel mehr Nahrung für Insekten vorhanden, die wir mit ganz speziellen Wildbienenhotels unterstützen. Diese werden im Herbst zerlegt, die Insekten-Puppen gereinigt, von Parasiten befreit und geschützt im Kühlschrank bie 4°C überwintert.
Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse ergänzen diese Bemühungen. Unser Vorbild ist die Bodensee-Stiftung, wo an die 100 Obstzüchter solche Maßnahmen unterstützen und entgegen dem allgemeinem Trend eine merkbare Zunahme der Insekten- und Vogelwelt erfahren!
Regionale Lebensmittel
Beim Lebensmitteleinkauf achten wir auf kurze Wege, regionale Produkte und Fleisch aus Österreich.
Beispielsweise kommen unsere Bio-Tees gleich ums Eck von der Familie Schärf aus Saalfelden. Dort wird auch unser Bio-Kaffee geröstet.
Weiters bemühen wir uns unsere Milchprodukte von der Pinzgau Milch in Maishofen und auch von der SalzburgMilch aus dem Land Salzburg zu beziehen.
Brot und Gebäck liefert uns die Bäckerei Katschner aus Kaprun.
Obst und Gemüse stammen zum Großteil vom Obsthof Leßl aus der Steiermark - mit Ausnahme der Bananen natürlich. Die sind dafür Fairtrade! ;)
Wurstwaren holen wir vom Schultes aus Zell am See und beim Fleisch achten wir darauf, dass es aus Österreich kommt. Übrigens unser leckerer Frühstücksspeck wir im Haus von unserem Koch Stanko selbst geräuchert!
Da uns die Tiere sehr wichtig sind gibt es bei uns nur noch Freilandeier. Nicht nur euer Frühstücksei, sondern auch die Eier in der Küche sind von glücklichen Hühnern!
Bei den großen Mengen die wir benötigen, ist es nicht immer möglich alles aus dem heimischen Umfeld, dem Pinzgau, zu bekommen. So müssen wir uns auch hin und wieder mit regionalen Produkten aus dem Land Salzburg und Tirol behelfen.
Wertstofftrennung
Mülltrennen kann jeder! Damit es für unsere Gäste einfacher wird haben wir auf den Zimmern unser Mülltrennsystem aufgestellt. Das besteht aus Restmüll, Glas & Papier, Plastik & Metall. In den Apartements steht zusätzlich noch ein Biomülleimer.
Weiters gibt es die Möglichkeit im, für alle zugänglichen, Recyceling-Raum den Müll zu trennen. Dieses Wertstoff-System geht Hand in Hand mit dem in den Zimmern.
Bei uns ist es nicht nötig sich einen Wasser-Plastikflaschen Vorrat anzulegen, denn das Wasser aus unserer Leitung kommt frisch aus der eigenen Quelle unseres Hausberges dem Bernkogel. Eine Flasche zum wiederauffüllen reicht.
Unterstützt uns und unser Team beim trennen und recyceln!
Quell-Wasser vom Hausberg
Unser erfrischendes "SeigQuell" Wasser kommt aus der hauseigenen Quelle am Bernkogel. Immer wieder finden Qualitätskontrollen statt, um den hohen Standard unseres Wassers zu gewährleisten.
Das qualitativ hochwertige "SeigQuell", das durch unsere Leitungen fließt, kann in der Schindelrichthütte auch als Sodawasser genossen werden - und das Beste daran: Wir stellen es Euch kostenlos zur Verfügung!
Natürliches Bauen
Natürlich bauen klingt einfach, ist aber alles andere als einfach. Die gesetzlichen Anforderungen sind mittlerweile so hoch, dass man ohne Kunstprodukte kaum normkonform bauen kann.
Beim letzten großen Umbau 2019 und 2020 haben wir versucht, trotzdem ein Stück weit diesen Weg zu gehen:
Der Zubau wurde als Holz-Riegel-Bau konzipiert, einzig der Keller und der Aufzugsschacht ist in Beton/Ziegel-Bauweise gemacht. Das Beste daran: Das Holz wurde über das Sägewerk Neumayer in Maishofen bezogen, die ausschließlich regional einkaufen, zum Seighof geliefert und an Ort und Stelle abgebunden.
Die Inneneinrichtung unserer Schindelrichthütte haben wir großteils aus Altholz aus einem abgetragenem Heutstadel vom Idl-Bauern in Bruck a.d. Glocknerstraße gebaut - siehe https://allerleikrimskrams.wordpress.com/kuhstall/#4. Die Lärchenschindel stammen von der Firma Heim aus Neukirchen, die diese selbst erzeugt und verlegt https://holzschindel.net/.
Eine Vielzahl der Einrichtungsteile haben wir aus eigenem Holz gebaut: Die Reception, die Tischplatten in der Kaminstube, die Einrichtung für unsere "Geist des Waldes"-Wohnung stammen von einem Bergahorn, der keine 500 m vom Seighof entfernt gewachsen ist. An seiner Stelle stehen jetzt 2 junge Bäumchen - was wohl Ur- oder Ur-Urenkel daraus machen wird?
Wir bemühen uns um Produkte aus der Region
Wir achten unter anderem auf:
Österreichisches Umweltzeichen
Das Österreichische Umweltzeichen in Tourismus und Freizeitwirtschaft fördert den bewussten Umgang mit Energie und Wasser in Verbindung mit Abfallvermeidung. Die Verwendung von regionalen und biologischen Lebensmitteln ist ebenso vorgeschrieben wie die Förderung der umweltfreundlichen Mobilität. Auch bei der Ausstattung des Betriebes wird auf natürliche Materialien geachtet. 1990 wurde es von der damaligen Umweltministerin Marilies Flemming eingeführt. Seit über 30 Jahren ist das Umweltzeichen schon ein Garant für hohe Umweltstandards und Qualität.
EU Ecolabel
Das EU Ecolabel dient als grenzüberschreitendes Umweltgütesiegel, das im gemeinsamen europäischen Markt als einheitliche Kennzeichnung für umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen dient. Es wurde 1992 von der Europäischen Kommision ins Leben gerufen. Die Erarbeitung der Richtlinien zur Vergabe des Ecolabels erfolgt in Zusammenarbeit mit den EU-Mitgliedstaaten.
Fairtrade Siegel
Das FAIRTRADE-Siegel steht für fair angebaute und gehandelte Produkte: Alle Zutaten eines Produktes, die unter FAIRTRADE-Bedingungen erhältlich sind, müssen nach FAIRTRADE-Standards gehandelt sein. Dieses Produkt-Siegel bezeichnet Monoprodukte (z.B. Bananen, Kaffee), die physisch rückverfolgbar sind.
EU Bio Logo
Durch die EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau ist die Kennzeichnung vorverpackter Biolebensmittel mit dem EU-Bio-Logo, dem dazugehörigen Kontrollstellencode und einer allgemeinen Herkunftsangabe der Zutaten seit dem 1. Juli 2012 verbindlich vorgeschrieben. Dies gilt für Produkte aus dem ökologischen Landbau und Biolebensmittel, die einen Verarbeitungsschritt in der Europäischen Gemeinschaft erfahren.
Bio-Siegel
Das deutsche Bio-Siegel wird für die Kennzeichnung von Biolebensmitteln verwendet. Es setzt voraus, dass die Unternehmen bereits durch eine Kontrollstelle gemäß den EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau zertifiziert wurden.
Auf die Umwelt achten kann jeder
Ob beim Einkaufen, in der Arbeit oder bei der Urlaubsplanung - nachhaltiger leben, kann jeder von uns.
Auch noch so kleine Taten können schon viel bewegen!